Das Fundament meiner Arbeit und Berufung

Meine erste Erfahrung mit der bewussten Körperhaltung begann, als ich mit 9 Jahren Karate anfing.

Gemma Karate in den Bergen

Über Jahre war ich damals im Karate-Unterricht das einzige Mädchen

Aber das störte weder mich noch die anderen Jungs. Ich lernte ganz schnell, wie wichtig eine stabile und flexible Körperhaltung für den Erfolg war. Meine wichtigsten Senseis waren Josep Esteban aus Olot- Girona und Sensei Hirota aus Barcelona. Beide fokussierten den Unterricht auf die ganzheitliche Haltung des Menschen; die körperliche und die innere Haltung. Auf der einen Seite konzentrierte sich das Training auf eine stabile und flexible Körperhaltung. Auf der anderen Seite lernte ich, wie wichtig Selbstverantwortung, Selbstwirksamkeit und Respekt anderen Menschen gegenüber sind. 

Jede Position, jede Bewegung musste über eine sehr lange Zeit geübt und perfektioniert werden, damit die Schläge und Blocks mit „Kime“ (innere Energie) und Stabilität durchgeführt werden konnten. Diese innere Energie kommt aus dem „Hara“. Das Hara ist das Körperzentrum, aus dem jede Technik im Karate beginnen soll. Aus diesem Hara wird der Impuls an Arm oder Bein weitergegeben. Der Körper soll kraftvoll und stabil und gleichzeitig durchlässig sein, damit dieser Impuls weitergeleitet werden kann.

In der japanischen Philosophie ist Hara auch ein Zustand, in dem Körper, Geist und Seele vereint werden. Ein ganzheitliches Gleichgewicht des Menschen. Wieviel Ähnlichkeit dieses Muster doch mit meiner jetzigen Arbeit mit Körperhaltung und Körperwahrnehmung hat! 

Karate war damals mein Rettungsring

Er war der Baum, an dem ich mich festhalten konnte wenn ich das Gefühl hatte, die Welt da draußen nicht mehr zu verstehen. Vor allem im jugendlichen Alter. Nach der Prüfung zum schwarzen Gurt gewann ich 1992 die offene Europameisterschaft in Saarbrücken in den Disziplinen Kumite und Kata. Pokal und Medaille übergab ich selbstverständlich meinem Sensei als Dankbarkeitssymbol. Dankbar, nicht weil ich gewonnen hatte, sondern weil ich durch die vielen Jahre Training und Lehre, einen Schatz in die Hand bekommen hatte. 

Das war das Fundament für meinen Werdegang, auch wenn ich damals es nicht ahnen konnte. 

Gemma Mari Gurt

Gemma Mari Gurt

Haltungscoach

Seit über 30 Jahren trainiere ich Menschen in Gruppen und im Einzel-Coaching. Mich fasziniert die Vernetzung körperlicher, geistiger und seelischer Haltung. Über die Jahre ist die Haltung für mich ein Lebensstil geworden.

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