Sommerzeit – Begenungszeit

Sommerzeit- Urlaub, Reisen, Campen, Wandern

Das sind die Dinge, die diese Jahreszeit so besonders machen. Selbst wenn der Sommer in diesem Jahr mit Regen daherkommt, steckt doch eine einzigartige Magie in dieser Zeit. Was für mich in dieser Jahreszeit besonders heraussticht, sind die Begegnungen mit Menschen, die ich zuvor nie gekannt habe. Begegnungen, die schon zu Beginn etwas Gemeinsames tragen: den Wunsch, dem Alltagsstress zu entkommen und in eine „zeitlose“ Atmosphäre einzutauchen, in der die Uhr keine Rolle spielt und der mentale Lärm verstummt.

In dieser besonderen Stimmung, in der Menschen aufeinandertreffen, ohne zu wissen, was der andere beruflich macht, welche Absichten er verfolgt oder was er schon erreicht, oder nicht erreicht hat, entsteht ein freier Raum. Jeder Mensch trägt unbewusst ein eigenes Bild von sich selbst und davon, wie andere ihn sehen. Genau bei diesen Sommerbegegnungen bin ich immer besonders neugierig. Es ist für mich eine Chance, das bisherige „Kleid“ zumindest kurz abzulegen und wie einen „neuen Anfang“ zu erleben, frei von der Last der gewohnten Rollen und Erwartungen. Es ist eine Einladung, sich selbst neu zu entdecken und sich von der Momentaufnahme des Lebens überraschen zu lassen.

Genau an diesem Punkt spielt die Körperhaltung eine wesentliche Rolle.

Je durchlässiger und aufrechter sie ist, desto präsenter und transparenter werden die Begegnungen. Eine offene Körperhaltung schafft Raum für Authentizität und lässt uns wahrhaftig mit anderen in Kontakt treten. Wenn wir uns selbst nicht hinter einer Fassade verstecken, sondern uns in einem Moment der Offenheit und Präsenz zeigen, können die Begegnungen klarer, tiefer und ehrlicher werden. Sie ermöglichen es uns, den anderen wirklich zu sehen, ohne Vorurteile, ohne äußere Rollen, sondern in der Essenz des Moments.

Denn für mich ist Körperhaltung untrennbar mit der inneren und geistigen Haltung verbunden. Sie hat mit Achtsamkeit, Respekt, Schönheit, Essenz und Liebe zu tun. So verroste oder erstarre ich nicht in einem unbewussten inneren Bild, das vielleicht nicht ganz authentisch ist. Diese Begegnungen sind Gelegenheiten, die uns neue Facetten von uns selbst entdecken lassen. Irgendwie schön.

Eine meiner Art von Reisen ist es u.a., mit meinem Minicamper unterwegs zu sein. Gerade dieser Minimalismus lässt die Gedanken auf das Wesentliche reduzieren: Gemüse schnippeln, sich mit nur einem Topf arrangieren, kochen, auf dem Boden sitzen, wandern gehen, um Lebensmittel zu besorgen, zurückkehren – kein Zeitgefühl – schnell oder langsam gehen spielt keine Rolle… wie in einer Trance, die sich wie eine kleine Oase anfühlt. Ein wenig wie „Höllenmenschen-Energie“, die mir eine Pause von den aktuellen Gedanken über die Welt, über meine Moral und die Moral anderer ermöglicht. Irgendwie kommt man in dieser „Ruheinsel“ an, auf der man nicht das Gefühl hat, „die Welt retten zu müssen/wollen“ oder das Gefühl von Resignation verspürt. Die Unterhaltungen mit anderen gehen eher so „Welchen Gaskocher verwendest du?“ oder „Wenn du mehr davon brauchst, sag Bescheid.“ 

Diese Pausen tun gut und lassen mich Energie tanken….um dann später mit euch allen, die Welt zu retten 🙂

Gemma Mari Gurt

Gemma Mari Gurt

Haltungscoach

Seit über 30 Jahren trainiere ich Menschen in Gruppen und im Einzel-Coaching. Mich fasziniert die Vernetzung körperlicher, geistiger und seelischer Haltung. Über die Jahre ist die Haltung für mich ein Lebensstil geworden.

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